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17. September 2019

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Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

Der Gemeinderat hat sich zum Ziel gesetzt, neue Projekte nicht nur an deren Ökonomie, sondern auch an der Ökologie zu messen. Als Musterbeispiel für Nachhaltigkeit gilt das viel diskutierte Projekt «Besser wohnen» im Ortsteil Kindhausen.

Dem Gemeinderat ist es ein Anliegen, das Thema «Nachhaltigkeit» in unserer Gemeinde näher zu beleuchten. Welche Anstrengungen wurden bereits unternommen? Was kann noch getan werden? Nachhaltigkeit geht uns alle etwas an, und so werden unter dieser Rubrik nicht nur die Gedanken, Ziele und Ideen der Gemeindebehörde mit ihren Bauten und ihrem Tun abgebildet. Künftig sollen neue Projekte, Anpassungen und Änderungen nicht nur auf ihre Wirtschaftlichkeit, sondern auch auf ihre Nachhaltigkeit überprüft werden. Zudem plant der Gemeinderat, für das Jahr 2020 eine Bestandesaufnahme durchführen zu lassen, in der sämtliche bestehenden Aktivitäten, aber auch künftig mögliche Bestrebungen aufgenommen werden sollen. Aufgrund dieser Analyse kann der Gemeinderat weitere Projekte oder Aktionen und Massnahmen in Angriff nehmen.

«Nachhaltigkeitsorientierung im Führungsalltag»

Das Institut für Nachhaltige Entwicklung der ZHAW führte in Kooperation mit der ETH, der HSLU (Hochschule Luzern) und der Stiftung Ökopolis (eine Stiftung zur Zukunfts- und Umweltgestaltung, getragen von diversen Gemeinden) ein vierjähriges Forschungsprojekt durch. Die Ergebnisse wurden im praxisorientierten Leitfaden «Nachhaltigkeitsorientierte Führung von Gemeinden» (Schwaller/Müller/Kunz) zusammengefasst. Sinngemäss ein Auszug daraus:

«Anstehende Herausforderungen wie Finanzierung der Infrastruktur, Erhaltung des Milizsystems, strukturelle Armut, Überalterung oder Umweltschäden verlangen ein Umdenken und langfristig orientiertes Handeln in der kommunalen Politik. Entscheide müssen teilweise in konfliktreichen Situationen getroffen, Ressourcen am richtigen Ort eingesetzt und Vertrauen in die Behörden gepflegt werden. Immer häufiger wird von ‹nachhaltiger Entwicklung› als Antwort auf diese Situation gesprochen.

Um ein Dorf oder eine Stadt nachhaltigkeitsorientiert führen zu können, muss die Politik und die Verwaltung die kurz- und langfristigen Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft sowie deren Wechselwirkungen gleichwertig berücksichtigen. Zudem sind die Interessen aller Betroffenen über die Gemeindegrenzen hinaus zu berücksichtigen. Diese Anforderungen können nicht von heute auf morgen erfüllt werden. Nachhaltigkeitsorientierung bedingt einen Kulturwandel, der in der Übergangsphase einen Mehraufwand verursacht. Dabei werden finanzielle und personelle Ressourcen umgelagert, was Widerstand auslösen kann. Dem Aufwand steht ein grosses Nutzenpotential gegenüber: So bringt die Nachhaltigkeitsorientierung einen Imagegewinn für die Gemeinde, stärkt das Engagement für Freiwilligen- und Milizarbeit und fördert den zielgerichteten Einsatz knapper Ressourcen. Ein ideales Kosten-Nutzen-Verhältnis erreicht man, indem man die Nachhaltigkeitsorientierung in den Führungsalltag integrieren kann. So muss letztendlich kein neues Führungssystem eingeführt werden, sondern die bestehenden Prozesse können um die Prinzipien der Nachhaltigkeit erweitert werden.»


Der Nachhaltigkeitsbegriff ist aber auch seit vielen Jahren ein Leitbild für politisches, wirtschaftliches und ökologisches Handeln. Seit den Anfängen wurden zahlreiche Definitionsversuche unternommen, die im Kern jedoch oft sehr ähnlich sind. Eine der meist gebrauchten Definitionen des Nachhaltigkeitsbegriffs ist die Definition der Vereinten Nationen von 19872. In dieser heisst es: «Humanity has the ability to make development sustainable – to ensure that it meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.» Frei übersetzt bedeutet dies: «Nachhaltige Entwicklung gewährleistet, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, als gegenwärtige.»

Nachhaltigkeit wird also als eine Art Entwicklung beschrieben, die sowohl auf die Gegenwart als auch auf die Zukunft ausgerichtet ist. Ein ökologischer Erklärungsversuch würde somit wie folgt aussehen:
  • Das Niveau der Abbaurate erneuerbarer Ressourcen darf ihre Regenerationsrate nicht übersteigen.
  • Das Niveau der Emissionen darf nicht höher liegen als die selbstregenerierbaren Kapazitäten (von Wald, Pflanzen, Gewässern, Tropenwäldern etc.).
  • Der Verbrauch nicht regenerierbarer Ressourcen muss durch eine entsprechende Erhöhung des Bestandes an regenerierbaren Ressourcen kompensiert werden.

Bei der Betrachtung weiterer Definitionsansätze können noch weitere Überschneidungen festgestellt werden. Am häufigsten fällt dabei auf, dass:
  • Nachhaltigkeit stets auf die Gegenwart und Zukunft ausgerichtet ist und somit ein zeitlicher Bezug gegeben ist;
  • Ressourcen – materielle und immaterielle Güter – geschützt werden sollen, insbesondere wenn diese nicht erneuerbar sind.

Projektbeispiel aus Kindhausen

Das Projekt «Bewusst wohnen» in der Kernzone von Kindhausen, auch bekannt unter dem Namen «Kindhousing», ist ein absolutes Musterprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Viel diskutiert und kritisiert, zeigt sich das Resultat heute von seiner besten Seite. Sind erst einmal alle Baugerüste entfernt, die Häuser weiss gestrichen und die Gärten angepflanzt, wird sich der optische Eindruck nochmals stark verändern.

Die Bewilligungsphase war ein zäher Prozess, die vielen Anpassungswünsche von Seiten der Gemeinde wurden aber von den Bauherren ohne grosses Wenn und Aber umgesetzt. Nachhaltigkeit bedeutet eben auch einen sinnvollen Umgang mit der Ressource Bauland. Mit dem Konzept «Rücken an Rücken» sind zwar die Abstände der Rückseiten der Häuser eher knapp bemessen, dafür sind aber die Frontseiten mit mehr Platz ausgestattet, was jedem Besitzer Weitsicht in die schöne Landschaft ermöglicht.

Minergie-Standard im Mehrfamilienhaus und Minergie-P-Standard in den Einfamilienhäusern sind die Grundlagen für eine effiziente Energienutzung. Minergie P bezeichnet heute die Bauten mit dem niedrigsten Energieverbrauch. Dies beginnt mit der richtigen Auswahl der Materialien und entsprechender Rundumisolation der Gebäudehüllen. Das Objekt wird dabei rundherum isoliert, also auch nach unten, gegen die Tiefgarage. Jedes Haus verfügt über eine eigene Wärmequelle, nämlich eine Erdsonde, die die Energie an die installierte Niedertemperaturheizung liefert. Mit dieser Sonde wird Wärme für den Winter im Erdreich eingespeichert, mit dem sogenannten Freecooling (Kühlung), welches durch Wasserzirkulation über die Erdsonde für eine passive Kühlung sorgt. Damit wird das Erdreich rund um die Sole wieder ganz leicht aufgewärmt. Diese Wärme kann dann im Winter im Heizbetrieb wieder entzogen werden. Der Nebeneffekt dieser Lösung ist der schonungsvolle Umgang mit dem Erdreich und eine lebensverlängernde Massnahme für die Erdsonde.

Das Maximum herausgeholt

Jeder, der in Bergdietikon vor der Problematik eines Heizungsersatzes steht, sollte diese Möglichkeit unbedingt prüfen. Vielfach scheitert es daran, dass die Bodenheizungsregister aufgrund ihres Alters diese Art von Cooling nicht mehr zulassen (Schwitzwasser). Prüfenswert ist es aber auf alle Fälle.

In diesem Projekt sorgt auch eine CO2-gesteuerte Lüftung für eine gute Frischluftzufuhr, die bedarfsgesteuert funktioniert und damit auch deutlich weniger Energie verwendet. Nicht fehlen dürfen die Spararmaturen, die helfen, den Wasserverbrauch deutlich zu reduzieren. Dass in der Ablaufschiene der Dusche eine Wärmerückgewinnung stattfindet, indem die Kaltwasserleitung durch diese Rinne geführt wird, versteht sich von selbst. Auch bei der Auswahl der festinstallierten Beleuchtung oder bei allen Elektrogeräten wurden entsprechende Stromspar-Geräte ausgewählt. Dass alles in der Tiefgarage für die Elektro-Mobilität vorbereitet ist, versteht sich von selbst.

Gesamthaft gesehen kann man hier von einem durchdachten Projekt sprechen, auch wenn die Vorstellung der Ausnutzung und die Nähe zueinander nicht überall gefällt. Durch geschickte Anordnung der Gebäude wurde aber ein Maximum herausgeholt. Nachhaltigkeit wird hier gelebt, und jeder, der sich in diesem Objekt einkauft, sei es durch eine Eigentumswohnung oder durch ein Haus, lebt mit einem deutlich kleineren CO2-Fussabdruck und wird spätestens bei den laufenden Kosten feststellen, welchen positiven Nebeneffekt diese Bauart mit sich bringt.

Bei vielen Projekten der René Schmid Architekten AG spürt man, dass die Gestaltung mit der Ökologie und Nachhaltigkeit einhergeht. Die Verbindung zur Umweltarena ist unverkennbar, war er doch auch deren Architekt und zugleich auch verantwortlich für das erste vollständig energieautarke Mehrfamilienhaus der Schweiz (erstellt in Brütten). Wenn Sie einmal in der Umweltarena sind, schauen Sie sich doch das Modell dieses Hauses an und staunen Sie, was alles möglich ist. Übrigens: Auch in Bezug auf Sanierungen von bestehenden Wohnhäusern hat sich das Architekturbüro einen Ruf geschaffen.

Werni Weibel

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