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5. August 2022

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Brunnenmeister Bräm ist besorgt

Die Gemeinde Bergdietikon verbraucht wegen der Trockenheit derzeit pro Tag fast doppelt so viel Wasser wie üblich. Martin Bräm befürchtet, dass die Spitze noch nicht erreicht ist. Er sagt deshalb: «Man sollte den Sprenger nicht einfach ‹tschädere› lassen.»

Ist es eine Déformation professionnelle? Martin Bräm sagt, wenn er nachts im Bett liege und die Regentropfen auf das Hausdach prasseln höre, sei das für ihn schlicht ein Glücksgefühl. «Dann weiss ich, dass etwas zurückkommt.» Zurück kommt das Wasser in Bergdietikon, indem es versickert und in einer der drei Quellwasser-Fassungen oder in der Grundwasserfassung landet. Nach Wochen der Hitze geben die Böden allerdings kaum noch Flüssigkeit her – sie sind trocken wie ausgepresste Schwämme.

Spür- oder sichtbar ist diese Knappheit für die Einwohnerinnen und Einwohner von Bergdietikon nicht. In ihren Häusern und Wohnungen fliesst das Wasser so zuverlässig wie gewohnt aus den Hähnen.

In der Nacht wird der Wasservorrat aufgefüllt

Und auch in der Pumpstation oberhalb der Reppisch, wo das Grundwasser durch Schlitze in einen Brunnenschacht strömt und von dort in die Desinfektionsanlage befördert wird, würde man nicht fündig auf der Suche nach Hinweisen. Im Schacht ist Wasser zu sehen, in fünf Metern Tiefe. Und das ist immer so, der Pegel hält sich konstant.

Auch zu hören gibt es hier nichts: An Nachmittagen lärmt es im Innern des Häuschens nie – die Pumpen werden erst abends um halb acht Uhr anspringen. Dann nämlich neigt sich der Tag langsam seinem Ende zu, die Bergdietikerinnen und Bergdietiker haben am Morgen vielleicht geduscht und sich die Zähne geputzt, sie haben mehrfach das WC gespült und sich die Hände gewaschen, allenfalls haben sie die Waschmaschine laufen lassen oder unter dem Hahn am Abend das Gemüse gereinigt, wie andernorts in der Schweiz.

Bergdietikon verbraucht eine Million Liter – pro Tag

Und weil dieses privilegierte Leben viel Wasser benötigt, werden die Bestände in den drei gemeindeeigenen Reservoirs bis am Abend erheblich gesunken sein. In diese Speicher fliesst das Wasser, nachdem es im Pumpwerk desinfiziert wurde. Leer sind die Kammern nie, alleine schon wegen der Löschwasser-Reserve für die Feuerwehr, aber Nachschub braucht es trotzdem, damit wieder genügend Wasser bereit ist, wenn die Menschen morgens aufstehen.

Das Reservoir Eichholz ist das grösste der drei und fasst in seinen beiden Kammern insgesamt eine Million Liter Wasser. Bis vor ein paar Monaten hätten diese Speicher noch genügt, um den gesamten Wasserbedarf von Bergdietikon abzudecken. Theoretisch, weil natürlich nicht alle Wasseranschlüsse in der Gemeinde durch das Reservoir Eichholz versorgt werden, aber immerhin, die Menge hätte gereicht. 550’000 Liter wurden in der Vergangenheit an einem Tag durchschnittlich verbraucht.

Seit dem Frühling hat sich der Wasserverbrauch auf fast eine Million Liter verdoppelt. So viel kann Bergdietikon aus seinen Quell- und Grundwasserfassungen nicht mehr selber gewinnen. «Momentan beziehen wir mehr als die Hälfte unseres Trinkwassers aus Dietikon», sagt Martin Bräm. Dass fremdes Wasser zufliesst, ist für die Gemeinde in den Frühlings- und Sommermonaten zwar nicht aussergewöhnlich. In diesem Jahr ist die Kombination allerdings besonders prekär: Im Frühling hat es kaum geregnet, der Sommer ist trocken und heiss – und gleichzeitig erreicht der Verbrauch Rekordhöhen.

Dass momentan so viel Wasser benötigt wird, erklärt Martin Bräm auch damit, dass Bergdietikon ein «Hüsli-Dorf» sei. Viele Eigenheime, viele Gärten, viele Pflanzen mit Durst. Das veranlasst manch einen dazu, nach der sengenden Hitze am Abend den Sprenger anzulassen. Manchmal während Stunden. Bräm, selbst Eigenheimbesitzer und nie um einen originellen Dialektausdruck verlegen, sagt: «Ich bin auch kein ‹Bröösmeli›, aber in der aktuellen Situation wässere ich meinen Garten nicht täglich.»

Notfalls stellt er für Fremde den Sprenger richtig ein

Seine Pflanzen müssen sich mit einer Ration pro Woche begnügen. Das hat auch damit zu tun, dass Martin Bräm im Dorf ein Vorbild sein will – und es auch zu sein scheint, wie er erzählt: Manchmal erkundigen sich die Leute bei ihm, was drinliegt und was nicht. In letzter Zeit fragen sie häufig: «Darf man den Rasen überhaupt noch sprengen?» Ein Verbot hat Bergdietikon bisher nicht verhängt, und trotzdem hofft Bräm, dass die Menschen die Wasserknappheit im Hinterkopf behalten, dass sie es nicht übertreiben, wenn sie mit Trinkwasser ihren Garten wässern: «Man sollte den Sprenger nicht einfach ‹tschädere› lassen.» Es kann auch passieren, dass Bräm eingreift: «Wenn ich zufällig sehe, dass bei einem Haus nicht nur der Rasen bewässert wird, sondern der Vorplatz gleich mit, dann biete ich gerne meine Hilfe an. Vielleicht ist der Sprenger nicht richtig eingestellt.» Obwohl der Wasserverbrauch in Bergdietikon bereits Rekordwerte erreicht, befürchtet Bräm, dass die Spitze noch nicht erreicht ist. Als er das am Mittwochnachmittag erzählt, sind noch nicht alle aus ihren Sommerferien zurück, aber bald dürfte es so weit sein. Er befürchtet, dass dann noch mehr Leute zum Rasensprenger greifen, um ihren Garten zu retten, dass der Verbrauch noch mehr in die Höhe schiesst. Dann wären auch Verbote nicht mehr auszuschliessen.

Noch hofft der Brunnenmeister von Bergdietikon, dass die Gemeinde nicht zu diesem Schritt greifen muss.



Limmattaler Zeitung vom 5. August 2022 (Text: Livia Häberling, Bild: Severin Bigler)

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