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26. Juni 2020

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Das Berufkraut erobert Wiesen und Gärten

Invasive Neophyten wie das Einjährige Berufkraut sind gebietsfremde Pflanzen, die sich stark ausbreiten und die einheimische Flora verdrängen. Bitte entfernen Sie diese Problempflanzen aus Ihrem Garten und entsorgen Sie sie im Kehricht.

Vor ein paar Wochen kam der Gemeinderat Bergdietikon mit dem Anliegen auf mich zu, die Lage in Bergdietikon hinsichtlich des sich scheinbar im Gemeindegebiet stark ausbreitenden Einjährigen Berufkrauts aus meiner Sicht zu beurteilen. Es gab diesbezüglich Meldungen aus der Bevölkerung, und auch die Gemeinden im Furttal schlagen aufgrund dieses invasiven Neophyten bereits Alarm.

Selbstverständlich wusste ich vom Vorkommen dieser Pflanze auf unserem Gemeindegebiet und hatte auch früher schon Rückmeldungen von Mitarbeitern, da wir von Berufs wegen auf invasive Neophyten sensibilisiert sind. In Gärten, die regelmässig gepflegt werden und wo Unkraut gejätet wird, ist das Berufkraut bisher jedoch nur selten anzutreffen.

So haben wir unseren Fokus gezielt auch auf Flächen ausserhalb unserer Kundengärten gerichtet und folgende Feststellung gemacht: Problematisch wird die Pflanze vor allem, wenn ein Garten verwildert und sich selbst überlassen ist. Auch in ungepflegten Naturgärten (ja, auch Naturgärten müssen regelmässig auf problematische Pflanzen untersucht und gepflegt werden), an Strassenrändern, brachen Bauparzellen oder in Wiesen der Landwirtschaft ist das Einjährige Berufkraut in Bergdietikon, wie auch im restlichen Limmattal oder Mutschellengebiet, zu finden. Aber ist dieses Kraut wirklich so problematisch?

Das Invasive ist das Problem

Wenn Sie das Bild der Pflanze anschauen, fragen Sie sich vielleicht, was denn an dieser optisch attraktiven Pflanze so schlimm sein soll. Ich habe in früheren Artikeln bereits über invasive Neophyten berichtet. Das Einjährige Berufkraut (Erigeron annuus) ist so einer. Neophyt heisst wörtlich übersetzt «neue Pflanze». Neophyten sind also gebietsfremde Pflanzen, welche sich bei uns angesiedelt haben.

In der Schweiz zählen rund 550 Arten dazu. Die Mehrheit dieser gebietsfremden Pflanzen ist gut in unsere Umwelt integriert und hat die heimische Flora bereichert (z.B. die Rosskastanie oder das Kleine Springkraut).

Einige wenige der neuen Pflanzen können sich invasiv verhalten. Diese Problempflanzen bezeichnet man als invasive Neophyten. Sie breiten sich stark aus und verdrängen die einheimische Flora. Bestimmte Pflanzen sind gefährlich für unsere Gesundheit, andere können Bachufer destabilisieren oder Bauten schädigen. Zur Zeit gelten in der Schweiz 41 Arten als nachweislich schädliche invasive Neophyten und 17 Arten als potenziell schädlich. Demnach sind nur etwa zehn Prozent der in der Schweiz vorkommenden Neophyten Problempflanzen.

Im Rahmen der «Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten» vom 18. Mai 2016 soll jetzt definiert werden, ob, wann und wie die einzelnen Arten zu bekämpfen sind. Einige Arten kommen bereits so häufig vor, dass sie nur noch mit riesigem Aufwand vollständig entfernt werden können. Deshalb ist es entscheidend, bei jedem einzelnen Neophytenvorkommen das Gefährdungspotenzial standortspezifisch abzuklären und die Erfolgsaussichten einer Bekämpfung abzuschätzen.

Problempflanze mit gezähnten Blättern

Das Einjährige Berufkraut ist in Nordamerika beheimatet und wurde bei uns als Gartenpflanze eingeführt. Es ist eine bis zu einen Meter hohe Krautpflanze. Die ganze Pflanze ist behaart. Im Gegensatz zur Kamille, die dem Berufkraut sehr ähnlich ist, hat das Berufkraut ungeteilte, grob gezähnte Blätter. Ab Juli entstehen bereits reife Samen, die meist schon im Herbst keimen. Die Überwinterung findet dann als Rosette statt. Die Früchtchen sind mit einem Schirmchen versehen, wodurch sie mit dem Wind kilometerweit fortgetragen werden können. Keimfähige Samen bilden sich auch ohne Befruchtung. Daher kann sich aus einer einzigen Pflanze ein ganzer Bestand bilden.

Obwohl das Berufkraut nicht giftig ist, wird es vom Vieh gemieden. Daher kann es sich auf Weiden massiv vermehren und diese stark verunkrauten. Auf Ruderalstandorten und Magerwiesen verdrängt es die einheimische, zum Teil schon selten gewordene Flora.

Um der Ausbreitung vorzubeugen, müssen die Pflanzen vor der Blüte ausgerissen werden. Das Pflanzenmaterial entsorgt man in der Kehrichtverbrennung oder in einer Kompostier- oder Vergärungsanlage mit Hygienisierungsschritt. Werden sie gemäht, treiben sie wieder aus und bilden in kurzer Zeit Blüten oder werden sogar mehrjährig. Immerhin kann durch den Schnitt die Samenbildung je nach Höhenlage um 20 bis 50 Tage verzögert werden.

Gefahr auch für Bergdietikon?

Ich habe seit der Anfrage vermehrt nach dem auf der schwarzen Liste geführten Berufkraut Ausschau gehalten und kann bestätigen, dass dieses Kraut in Bergdietikon an diversen Standorten vorkommt. Wie zunehmend aber die Tendenz ist, kann ich abschliessend noch nicht sagen. Damit wir in Bergdietikon nicht einen Befallsdruck wie im Furttal erreichen, muss dringend darauf geachtet werden, dass das stark versamende Berufkraut nicht Überhand gewinnt.

Ich möchte alle Garten- und Landbesitzer sensibilisieren, allgemein vermehrt auf invasive Neophyten zu achten, diese zu bekämpfen und meldepflichtige Pflanzen zu melden. Informationen und Bilder finden Sie auf www.neophyten-schweiz.ch oder www.neophyt.ch

Einen schönen Sommeranfang wünscht Ihnen

Stefan Häusermann
Eidg. dipl. Gärtnermeister


Quellen: Jardin Suisse (www.neophyten-schweiz.ch) und www.neophyt.ch; Bild: Adobe Stock

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